Hallo zusammen,
ich habe beruflich in dem Bereich zu tun. Wenn wir unseren Kunden SOC-Sprünge von 3..8% über Nacht zumuten würden, würden die das als Fehler aus meiner Sicht vollkommen zu Recht reklamieren.
SOC Bestimmung ist mit einer Brot-und-Butter Chemie wie der NMC-Zelle von AESC kein Hexenwerk. Über die OCV (Open Circuit Voltage --> Leerlaufspannung bei relaxierter Zelle) kann der SOC eigentlich sehr zuverlässig und hinreichend genau bestimmt werden.
Und zur Temperatur: Die Litium-Ionen an der Anode gehen ja über Nacht nicht verloren. Die Ladung ist bleibt bestehen, auch wenn eine kalte Batterie wegen des höheren Innenwiderstands der Zellen weniger Leistung abgeben kann.
Selbst wenn die SOC-Bestimmung im aktuellen Betriebspunkt schwierig ist (z.B. Zellspannung im Bereich flacher OCV-Kennlinie oder bei extremen Zell-Temperaturen) gibt es über schlaue Filter oder andere Algorithmen Mittel und Wege, dass Sprünge nicht gleich in der Anzeige beim Kunden ankommen und Fragen aufwerfen.
8% Sprung über Nacht ist hart. Bei 52kWh nutzbar sind das ja ca. 4 kWh. Das schafft man nicht mal mit dem Heizer, wenn man unbeabsichtigt die Innenraum-Konditionierung programmiert hat.
Ich bin gespannt auf meine Alpine und ob ich diese SOC-Sprünge da auch sehe.
Vielleicht weiß das hier jemand: Zeigen R5/A290 im Display den SOH-C/Kapazität der Batterie an, also den Alterungszustand? Wenn ja, seht ihr da auch Sprünge? Eine Kapazitätsadaption ist schwieriger als eine SOC-Bestimmung, weil sinnvolle Ladehübe mit ausreichend Relaxationszeit der Zellen benötigt werden.
Gruß, Nils